Teaser-img Teaser-img

Inhalt

Der zerbrochne Krug

Dorfrichter Adam steht ein anstrengender Gerichtstag bevor. „Ein Krug. Ein bloßer Krug, dem Amte wohlbekannt“ ist Verhandlungsgegenstand. Dieser ist in der Nacht zerbrochen und nun beklagt die Besitzerin Marthe Rull den Bauernsohn Ruprecht Tümpel als Täter. Für Gerichtsrat Walter wirft nicht nur Adams Prozessführung, sondern auch sein lädierter Zustand und das Fehlen seiner Amtsperücke Fragen auf. Im Laufe des Tages werden sogar die Fußspuren des Teufels im Schnee entdeckt und beinahe die ganze Welt scheint in Scherben zu zerbrechen.
Wilhelm Grimm fand für Kleists „Krug“ besonders lobende Worte: „Es gebricht diesem Lustspiele keinesweges an komischer Kraft, mehrere Szenen […] sind sehr ergötzlich, und was die Gründlichkeit der Arbeit, das Eindringen in den Gegenstand betrifft, und den Fleiß und Scharfsinn in der Ausführung, so erhebt es sich weit über die gewöhnlichen Erscheinungen des Tages, […].“ Kleists handfeste Komödie um das wohl berühmteste Requisit der Theatergeschichte strotzt vor Sprachwitz und bäuerlicher Derbheit und garantiert einen mitreißenden Theaterabend mit bester Unterhaltung.

PREMIERE
2. JULI 2021, 20:30 Uhr

Besetzung

  Adam, Dorfrichtter Hartmut Volle
  Licht, Schreiber Dieter Gring
  Walter, Gerichtsrat Christopher Krieg
  Marthe Rull Barbara Krabbe
  Eve, ihre Tochter Katja Straub
  Veit Tümpel, ein Bauer Detlev Nyga
  Ruprecht, sein Sohn Florian Rast
  Brigitte Andrea Wolf
  Liese, erste Magd Annalisa Stephan
  Margarethe, zweite Magd Marina Lötschert
  Ein Bedienter Jonas Milke

  Autor Heinrich von Kleist
  Regie Frank-Lorenz Engel
  Musik Valentin von Lindenau
  Bühnenbild Hans Winkler
  Kostümbild Ulla Röhrs
  Maskenbild Wiebke Quenzel
  Regieassistenz/Inspizienz Jonas Milke
  Kostümwerkstatt Anke Küper, Kerstin Laackmann
  Maskenwerkstatt Sonja Hernandez Cruz
  Technische Leitung Knud Kragh
  Requisite Barbara Müller
  Ton Kevin Kenntemich
  Licht Markus Röschke
Pressestimmen
Frankfurter Rundschau

„Frank-Lorenz Engel setzte die Geschichte (...) solide in Szene, ganz nach Vorlage. (...) Hartmut Volle geht in die Verkörperung des heruntergekommenen Adam souverän auf, changierend zwischen rücksichtsloser Gerissenheit und tölpelhaftiger Komik. (...) Klägerin Rull (Barbara Krabbe), (...) Tochter (Katja Straub) und ihr Liebster, der Beschuldigte Ruprecht (Florian Rast), setzen ihre Rolle (...) ohne Tadel um. Dass Engel das Werk eng in das Korsett des Originals gefasst hat, ist nicht zu beanstanden. Geht es doch bei „Grimm Zeitgenossen“ wohl um die Dokumentation von Theater in der Romantik, in der die Grimmschen Märchen entstanden. Das Stück lässt jedoch auch so manche Lesart - allein die Namen Adam und Eve, und die Flucht des Richters aus seinem Gericht, eine Vertreibung aus seinem Paradies - und damit einen weiten künstlerischen Spielraum zu, um es ohne Plumpheit etwas in die Gegenwart zu transformieren und es so ein bisschen mehr atmen zu lassen.“

Frankfurter Rundschau, 04.07.2021

Hanauer Anzeiger

„Schon der Auftakt (...) verheißt Spannung. Und dieser Spannungsbogen in dem von Intendant Frank-Lorenz Engel inszenierten Stück hält an bis zur letzten Sekunde. (...) Die eng an der klassischen Vorlage orientierte Inszenierung bietet von allem etwas. Vor allem aber ist sie bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt, was das Zuschauen zu einem großen Vergnügen macht. (...) Dorfrichter Adam (grandios verkörpert in seiner tumben Durchtriebenheit von Hartmut Volle), (...) Eves Mutter Marthe Rull (überzeugend spitzzüngig und wortgewaltig: Barbara Krabbe). (...) Gerichtsrat Walter (von Christopher Krieg trefflich korrekt und süffisant gespielt) (...) Gerichtsschreiber Licht (Dieter Gring köstlich hinterfotzig) (...) Der Stoff, den Frank-Lorenz Engel im Rahmen der Reihe „Grimm Zeitgenossen“ auf die Bühne bringt, ist ungebrochen aktuell. (...) Für eine zum Schmunzeln anregende Atempause im spannenden Gerichtskrimi sorgt zwischendrin ein mit Samba-Klängen untermalter Auftritt der beiden Dienstmägde des Dorfrichters, Annalisa Stephan und Marina Lötschert. (...) Ein wahrhaft rundum großes Vergnügen für die Zuschauer, die bei der Premiere die Aufführung gebührend bejubelten.“

Hanauer Anzeiger, 04.07.2021

Gelnhäuser Neue Zeitung

„Ein herrlicher Theaterspaß, der auch mehr als 200 Jahre nach der Uraufführung (...) nichts von seiner Unterhaltungskraft verloren hat. Dafür sorgen auch die Schauspieler, die ihren Figuren wieder mit viel Leidenschaft Leben einhauchen. Allen voran Hauptdarsteller Volle, der wohl jeden einzelnen Muskel in seinem Gesicht einsetzt (...). Das Publikum belohnte die Darsteller auf alle Fälle mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen.“

Gelnhäuser Neue Zeitung, 06.07.2021