Der Bericht des königlichen Ministers: ein Wildschwein hat die Ernte zertrampelt, es gibt Scherereien mit einem Riesenpärchen und ein magisches Einhorn sorgt für Unruhe im Königreich. Außerdem müsse die Prinzessin verheiratet werden. Warum also nicht gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und die tapfersten Recken des Landes sich an den Problemen versuchen lassen? Dem Sieger winkt dann der Thron und die Hand der Prinzessin. Mehrere Recken versuchen sich daran, doch alle scheitern kläglich. Unter ihnen ist auch ein selbstbewusster Baron, der siegessicher sein Verlobungsgewand bei einem Schneiderlein in Auftrag gab und es dabei gründlich übervorteilt hatte. Der Schneider, zuvor mit sich und der Welt zufrieden, ahnt plötzlich, dass die Stärkeren am Ende meist die Gewinner sind. Als er dann eher zufällig sieben Fliegen auf einen Streich erschlägt, fragt er sich, ob nicht vielleicht auch in ihm ein großer Held steckt - und beginnt seine Selbstverwandlung. In der Folge macht er mit erstaunlichen Taten auf sich aufmerksam, wird ans Schloss geholt und kann sogar die bisher unlösbaren Prüfungen bestehen. Seine Wandlung zum Siegertypen geht aber auch mit einer inneren Verwandlung einher. Und unsere Prinzessin ist leider gar nicht an Aufschneidern interessiert …
URAUFFÜHRUNG
1. JULI 2021, 20:30 Uhr
Schneider | Dennis Hupka | |
Prinzessin | Dorothea Maria Müller | |
Baron | Kevin Arand | |
Köchin | Barbara Bach | |
Minister | Steffen Laube | |
König | Wolff von Lindenau | |
Vogel, Floristin u.a. | Johanna Haas | |
Wildsau, Kundin u.a. | Kira Primke | |
Riese Zöllner, Bäcker u.a. | Till Bleckwedel | |
Riesin Schwester, Wirtin u.a. | Carolina Walker / Valerija Laubach (Cover) | |
Riese Bruder, Wirt u.a. | Florian Sigmund / Michael Berres (Cover) | |
Lakai, Recke u.a. | Nico Went |
Piano | Damian Omansen | |
Schlagzeug | Thomas Elsner | |
Bass | Stefan Kreuscher | |
E-Gitarre | Kai Picker | |
Cello | Raquel Rivera Novillo |
Liedtexte/Libretto | Daniel Große Boymann | |
Komposition | Marian Lux | |
Regie | Werner Bauer | |
Choreographie | Bart De Clercq | |
Musikalische Leitung | Damian Omansen | |
Arrangements/Orchestrierung | Markus Syperek | |
Bühnenbild | Hans Winkler | |
Kostümbild | Ulla Röhrs | |
Maskenbild | Wiebke Quenzel | |
Regieassistenz/Inspizienz | Christina Görkes | |
Kostümwerkstatt | Anke Küper, Kerstin Laackmann | |
Maskenwerkstatt | Sonja Hernandez Cruz | |
Technische Leitung | Knud Kragh | |
Requisite | Barbara Müller | |
Puppenbau | Johanna Haas, Kerstin Laackmann, Wiebke Quenzel | |
Ton | Kevin Kenntemich | |
Licht | Markus Röschke |
„Mit großer Stimmgewalt und Spielfreude (...) schmettert [Dennis] Hupka voller Inbrunst. (...) Kira Primke im Schweinskostüm verzaubert im tanzenden Maisfeld mit Stimme und sexy Performance. Beim zugehörigen Song, der sich vom Blues über Soul bis zum Rock ‘n’ Roll erstreckt, holt der Pianist alles aus sich und seinem Instrument heraus. (...) Nicht unerwähnt bleiben darf die wunderbare Barbara Bach, der man (...) so gerne zusieht. Ihr Solo „Schaut genauer hin!“ bekommt dann auch den verdienten Szenenapplaus, nicht zuletzt aufgrund des einmal mehr durchdachten, bisweilen tiefgründigen Liedtexts(...). Kevin Arand gefällt in der Rolle des schmierig geleckten, aber letztlich doch sympathischen Thronanwärters. (…) Das Musical vom tapferen Schneiderlein besticht mit szenischer Vielfalt, musikalischer Abwechslung, fernab des bekannten Musical-Geträllers. Ein ausgeklügeltes Bühnenbild, ausgefallene Requisite und Kostüme, hervorragende Musicaldarsteller und eine Geschichte, die in Zeiten von Selbstoptimierungswahn und dem, durch die sozialen Medien angeschürten Streben nach Zuspruch, kaum aktueller sein könnte.“
Hanauer Anzeiger, 03.07.2021
„Fantastisch das sich ständig verändernde Bühnenbild auf mehreren, sich drehenden Ebenen, (entwickeln). Die Weiterentwicklung der in der Romantik eingefrorenen Erzählungen ist stimmig. Die Inszenierung ist manchmal auch humorvoll und derb – allerdings ohne peinliche Possen. Natürlich agieren die Darstellerinnen und Darsteller unter der Regie von Werner Bauer hochprofessionell, oft auch in mehreren Rollen. Die Bandbreite der Musik von Daniel Große Boymann (Libretto) und Marian Lux (Komposition) ist erstaunlich.“
Fuldaer Zeitung, 03.07.2021
„Großartigerweise bewiesen die Hauptrollen allesamt starke Stimmen. Schneider Dennis Hupka, Prinzessin Dorothea Maria Müller, Baron Kevin Arand und Johanna Haas, die Vogel-Puppe Hans agieren ließ und ihre Stimme lieh, erhielten immer wieder Szenenapplaus. Die Live-Band unter der musikalischen Leitung von Damian Omansen überzeugte ebenfalls und die Kulisse mit einer Schneider-Werkstatt mit Scheren-Tapete oder einem Tisch, der eine Garnrolle darstellt, bezauberte gleich zu Beginn. (...) Hierbei wird einiges an märchenhaften Szenarien aufgefahren. Am Ende sind märchengemäß alle glücklich und weitere 90 Aufführungen können kommen.“
Main Echo, 02.07.2021
„Beim „Tapferen Schneiderlein“ (...) ist die Musical-Inszenierung, die wie alle Stücke eigens (...) geschrieben und arrangiert wurde, so unterhaltsam, dass Langeweile nicht aufkommt. (...) Dennis Hupka verkörpert die Rolle des Schneiders mit Sympathie und Glaubwürdigkeit. Das gilt ebenso für Dorothea Müller als herb-schöne Prinzessin (...). Die Musik von Marian Lux, die turbulenten Tanzeinlagen nach der Choreographie von Bart de Clercq, das wandelbare Bühnenbild von Hans Winkler, die schönen Kostüme aus der Schneiderwerkstatt von Ulla Röhrs, das talentierte Ensemble und die bemerkenswerten Regieeinfälle von Werner Bauer (...) ergeben ein munteres Musical-Potpurri und könnten „Das tapfere Schneiderlein“ zum Publikumsliebling der Saison machen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.07.2021
„Die wilde Wildsau (Kira Primke) lässt im Wortsinn die Sau raus und liefert eine mitreißende Showeinlage. Wenn sie in ihrer Lederweste lasziv durch ein tanzendes Maisfeld streift, scheint die Bühne zu vibrieren. Glänzend choreografiert ist das von Bart De Clercq. Gleiches gilt für die mystisch-schöne Kulisse, vor der der Schneider auf das magische Einhorn trifft (...). Stehende Ovationen (...), und wenn es im Publikum niemanden mehr auf dem Sitz hält, dann ist das schließlich immer eine besondere Geste der Anerkennung.“
Gelnhäuser Neue Zeitung, 03.07.2021