Ein hübsches Mädchen lebt bei seiner Stiefmutter und deren Tochter, die es wie eine Dienstmagd behandeln und alle schwere Arbeit machen lassen. Beim Spinnen fällt ihr die Spindel in den Brunnen, und sie springt hinein, um sie zu suchen. So kommt sie in die Welt der Frau Holle, die sie als Haushilfe aufnimmt. Als sie Heimweh bekommt, bringt Frau Holle sie an ein Tor, von dem, als Lohn für ihre Dienste, beim Hindurchgehen ein Goldregen auf sie herabfällt. Zuhause wird sie aufgrund ihres Reichtums freundlich aufgenommen. Die Stiefmutter zwingt ihre eigene Tochter auf die gleiche Reise zu gehen, doch die ist faul und hilft Frau Holle nicht bei der Arbeit. Sie wird von ihr mit Pech überschüttet zurückgeschickt.
Das Märchen „Frau Holle“ erzählt vom inneren Kampf zwischen einer positiven und einer negativen Weltsicht. In der Musicaldramatisierung von Benjamin Baumann stehen die Planeten Sonne und Mond für positive bzw. negative Kräfte. Die „Goldmarie“ liebt und sehnt sich nach der Sonne, die „Pechmarie“ singt Lieder an den Mond und kann aber zu guter Letzt „die Sonne sehen“. Durch die Einführung der Figur des Barons als „Liebesobjekt“ der Beiden, wird der wahre Charakter der Mädchen noch verdeutlicht: Die „Pechmarie“ sieht in ihm nur die Möglichkeit verkörpert, reich zu werden, die „Goldmarie“ aber verliebt sich ohne Ansprüche in ihn. Die beiden Maries repräsentieren zwei Seiten einer Persönlichkeit, was durch die gleichlautenden Namen angedeutet wird. Der Konflikt innerhalb der eigenen Person ist jedem Kind/Erwachsenen vertraut und wird durch die Darstellung im Märchen, die mit dem Sieg der „freundlichen“ Seite endet, weniger bedrohlich gemacht.
PREMIERE:
23. Mai 2003, 20:30 Uhr
Hahn |
Michael Bergmann |
Mutter |
Petra Bassus |
Mariechen/Pechmarie |
Connie Bunn |
Maria/Goldmarie |
Christiane Schneidt |
Baron |
Benjamin Baumann |
Brote und Äpfel |
Carolin und Nicola Gabriel |
Frau Holle |
Anita Vidovic |
Buch und Regie |
Benjamin Baumann |
Bühne |
Dieter Stegmann |
Kostüme |
Ulla Röhrs |
Regieassistenz/Inspizienz |
Karin Maurer |
Musikalische Leitung |
Thomas Lorey |
Choreografie |
Anita Vidovic |