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Inhalt

Ein armer Müller prahlt vor dem König, dass seine Tochter Stroh zu Gold spinnen kann. Der läßt sie drei Mal in eine jeweils größere Kammer mit Stroh bringen, dies zu beweisen. Gelingt es ihr, will er sie heiraten. Ein kleines Männchen hilft der Müllerstochter mit seiner Zauberkraft dabei, doch sie muß ihm dafür ihr erstes Kind versprechen. Als das Kind geboren ist, hat das Männchen Mitleid mit der Königin und setzt ihr eine Drei-Tages-Frist, in der sie seinen Namen erraten muß, um das Kind behalten zu können. Durch Zufall erfährt sie, dass es Rumpelstilzchen heißt. Am dritten Tag nennt sie es beim Namen, da versinkt es vor ihr im Boden. 

„Rumpelstilzchen" thematisiert den Prozeß der Selbstfindung. Die arme Müllerstochter wird erst durch den Vater, dann durch den König und zuletzt durch Rumpelstilzchen scheinbar unlösbaren Aufgaben ausgesetzt. Doch da ihr in größter Not geholfen wird, ist sie zuversichtlich und kann Rumpelstilzchen etwas von sich geben (ihren Ring, ihre Kette). Sie verspricht ihm sogar ihr Kind, im Vertrauen darauf, einen Ausweg finden zu können. Und als es dann von ihr gefordert wird, handelt sie schließlich selbst, (sie schickt Boten aus, um Rumpelstilzchens Namen herauszufinden). 

Auch der König durchläuft einen Reifungsprozeß: Anfangs interessiert ihn nur das Materielle, doch die Müllerstochter zeigt ihm sein Selbst, (sie sagt ihm, was sie in seinen Augen sieht), wodurch er sie lieben lernt und ihm Gold ganz unwichtig wird (er verlangt nie mehr von ihr, Gold zu spinnen). Rumpelstilzchen erkennt, dass die Menschen den Dingen mehr Wert beimessen als dem Selbst. Aber es ist einsam und neidet den Menschen, dass sie einander haben und so „weiterleben in den Köpfen". Deshalb will es auch ein Wesen, das von ihm sprechen kann, verliert aber durch die Aufgabe seiner Intimität (es „schreit" in Vorfreude seinen Namen beim Tanzen heraus) seine Identität und so sein Ziel.


PREMIERE:
11. Mai 2001, 20:30 Uhr
 

Besetzung

Müller

Werner Rech

Anne, Müllerstochter

Christine Richter

Rumpelstilzchen

Dieter Gring / Detlev Nyga

Drache

Corinna M. Lechler

König

Bernhard Rachul

1. Hofdame

Claudia Brunnert

2. Hofdame

Natalie Raggi

3. Hofdame

Nadine Buchet

Köhlerin, später Amme

Marie Therese Schich

Junge, später Page, Bedienstete

Timo Kaminsky

Regie

Dieter Stegmann

Regieassistenz

Claudia Bison

Inspizienz

Peter Allmang