Nach dem Tod ihrer Mutter heiratet Aschenputtels Vater erneut. Die Stiefschwestern zwingen sie, ihre Küchenmagd zu sein. Ihre einzige Hilfe sind ihre zahmen Tauben. Die Stiefmutter verhindert, daß Aschenputtel zu dem dreitägigen Fest des Königs mitfährt, auf dem der Prinz eine Braut wählen soll. Doch der Baum am Grab der Mutter wirft ihr ein Ballkleid herab, mit dem sie unerkannt zum Ball kommt. Dort tanzt der Prinz die ganze Zeit nur mit ihr. Am dritten Abend verliert sie einen Schuh, als sie erneut vorzeitig den Ball verläßt. Beide Stiefschwestern versuchen dem Prinzen vorzutäuschen, daß sie die unbekannte Tänzerin seien, doch Aschenputtels zahme Tauben verraten sie und führen ihn zu seiner wirklichen Braut.

In der Fassung von Nathalie Bremer finden Aschenputtel und der Prinz zusammen, weil sie sich ähnlich sind. Sie werden beide von ihren Vätern in ein Leben gezwungen, daß ihnen nicht liegt."Aschenputtel" erzählt vom Triumph der wahren Tugend und der Redlichkeit, denn Aschenputtel und der Prinz nehmen ihr Schicksal an, wodurch sie zu ihrem Glück finden.Auf einer anderen Ebene kann „Aschenputtel" auch als ein Märchen über Geschwisterrivalität gedeutet werden: Kinder, deren Mütter ein neues Kind bekommen haben, können in dem Märchen ihre Verlassenheitsgefühle und ihre Sehnsucht nach Anerkennung bestätigt sehen. Dabei gibt es zusätzlich einen positiven Ausblick: Die Gedemütigte, Vernachlässigte wird schließlich doch noch gewürdigt.

PREMIERE:
26. Juni 1998, 20:30 Uhr